Gut Basthorst

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Gut Basthorst wird im Jahr 1278 erstmalig urkundlich erwähnt. Eine weitere Urkunde aus dem Jahre 1391 nennt  mit „Johann Schacken to der Basthorst“, einen Besitzer aus dem Adelgeschlecht von Schack. Aus dieser Zeit ist eine Vielzahl von Fehden und Duellen auf dem Gut. überliefert. So kam es im Jahr 1645 wegen einer nicht standesgerechten Tischordnung zwischen Hartwig Asche von Schack und Otto von Blome zu einem Duell, bei dem beide Herren ins Schwert fielen und als Folge einer Nichteinigung unter den Erben das Gut an die Familie von Uffeln überging, eine wohlhabende niederländische Kaufmannsfamilie, die sich in ihrer Patronatskirche auf Basthorst mit dem noch heute erhaltenen Altar ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Die Familie von Uffeln unterstützte soziale Projekte, wie etwa die Gründung der ältesten sozialen Einrichtung Hamburgs, der niederländischen Armenkasse.

In den Wirren des 30-jährigen Krieges okkupierte Herzog Franz Albrecht, der jüngere Bruder des Herzogs von Lauenburg, Gut Basthorst am 22. Juni 1638. Er ließ das Gut 1638-1640 mit Bastionen und ersten Ansätzen für einen breiten Wassergraben befestigen, Reste der Wallanlagen sind noch heute auf dem Gutsgelände erkennbar. Später kam es, wie auf nahezu allen schleswig-holsteinischen Gütern, zu einem häufigen Besitzerwechsel auf Gut Bsthorst. So sind 1721 die Familie von Plessen, 1796 die Familie von Holstein-Holsteinborg und 1843 die Familie von Brusselle-Schaubeck nachweisbar. Die Freiherren von Brusselle haben das Gut aus den feudalen Strukturen in die Neuzeit geführt. Die Mechanisierung und später die Motorisierung veränderten die Arbeit auf dem Lande und neue, moderne Wirtschaftsgebäude entstanden, die noch heute an den schmiedeeisernen grossen Lettern „v.B.“ erkennbar sind.

Im Jahr 1944 ging das Gut schließlich an die Familie von Ruffin, in deren Besitz sich Basthost noch heute befindet. Als Franz von Ruffin das Gut von seinem Onkel Joseph von Brusselle übernahm, waren dort mehr als 150 Flüchtlinge einquartiert. Mit hohem sozialen Verantwortungsbewusstsein siedelte er diese Familien dauerhaft in die Dorfkultur ein und baute den vom zweiten Weltkrieg gezeichneten landwirtschaftlichen Betrieb wieder auf. Franz von Ruffin lag vor allem das Gemeinwohl am Herzen so nahm er seinen Sitz in der Gemeindevertretung und sein Amt als weltlicher Patron der St. Marienkirche mit großer Umsicht wahr. Sein Nachfolger und heutiger Besitzer Enno von Ruffin setzt dieses Engagement fort und unterstützt als langjähriger Kirchenpatron und Gemeinderat die heutige Entwicklung des Dorfes. Auf seinem Gut vollzog er einen Strukturwandel und öffnete dieses durch die Ansiedlung von exklusiven Betrieben in den Wirtschaftsgebäuden und die Einrichtung eines Hotelbetriebes in Herrenhaus und Nebengebäuden für die Öffentlichkeit.

Das Herrenhaus präsentiert sich heute als ein backsteinsichtiger, dreiflügeliger Fachwerkbau, der durch seine mächtigen, geschwungenen Dachgauben geprägt ist. Im Zuge eines Umbaus in den Jahren 1955/56 wurde der rechte Flügel erneuert und ein Querflügel angebaut. Auf dem Wirtschaftshof sind eine Scheune aus dem Jahr 1863 und ein Kuhstall aus dem Jahr 1907 erhalten, die weiteren Gebäude sind jüngeren Datums.