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Im Jahr 1544 hob König Christian III von Dänemark das 1209 von Zisterziensern gegründete Rudekloster auf und übertrug dessen Länderein an seinen Bruder Herzog Johann d. Jüngeren. Dieser ließ sich in den Jahren 1583-1587 vom Baumeister Nikolaus Karies (vor 1558-nach 1587) auf dem Gelände ein Wasserschloss errichten. Zwischen 1622 und 1779 residierten fünf Generationen der Herzöge von Glücksburg im Schloss. 1779 starb der letzte Herzog aus der älteren Glücksburger Linie. Nach dem Tod seiner Witwe verlieh der dänische König Friedrich VI. am 6. Juli 1825 das Schloss samt Herzogstitel an Herzog Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck. Der in Preußen und Dänemark aufgewachsene Wilhelm stammte in direkter Linie von Hans dem Jüngeren ab und hatte dem König während des Wiener Kongresses zur Seite gestanden. Verheiratet war er mit Louise Caroline, einer Tochter des Statthalters der Herzogtümer, des Landgrafen Carl von Hessen. Unter ihren zehn Kindern waren der spätere König Christian IX. von Dänemark und Herzog Friedrich, von dem auch der jetzige Chef des Hauses Schleswig-Holstein abstammt.
Ab 1854 diente das Schloss als Sommerresidenz Königs Friedrichs VII, der hier am 15. November 1863 verstarb. In den Jahren 1864/65 wurde das Schloss von den preußischen Truppen als Quartier und Lazarett genutzt. Nach der Abtretung des Herzogtums Schleswig durch Dänemark an die Krone Preußen gab König Wilhelm das Schloss an die Familie zurück, und 1871 konnte das Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg mit seinem damaligen Chef, Herzog Karl, wieder in das Schloss ziehen. Die letzte deutsche Kaiserin Auguste Viktoria stammte aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und hielt sich häufig auf Schloss Glücksburg auf.
Das Wasserschloss der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glüksburg zählt zu den bedeutendsten Renaissancebauten Nordeuropas. Ebenso wie in Ahrensburg wird der Bau aus drei traufseitig miteinander verbundene Giebelhäuser mit Satteldächern gebildet. Der kubische Baukörper weist massive, achteckige Ecktürme auf, im Inneren erstreckt sich im Erd- und Obergeschoss je ein großer Saal über nahezu die gesamte Länge des Mittelhauses. Die Schlosskapelle wurde 1717 mit Emporen und einer Herrschaftsloge ausgestattet. Die gratigen Gewölbe in den Wohnräumen sind überwiegend mit Stuckaturen aus der Enstehungszeit versehen, die zu den frühesten im Lande zählen. Die ursprüngliche Einrichtung wurde versteigert. Die heutige Neumöblierug stammt weitgehend aus den Schlössern in Kiel, Gottorf und Ballenstedt. Hierzu zählen wertvolle Ledertapeten aus der Zeit um 1670, Gobelins und eine umfangreiche Porträtsammlung aus dem Hause Oldenburg, zwei Mamorbüsten von Bertel Thorvaldsen (1770-1844) sowie Möbel aus der Zeit zwischen Rokoko und Biedermeier und eine Bibliothek.
Noch heute befindet sich Schloss Glücksburg im Besitz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Glücksburg, die in den Räumen ein Schlossmuseum eingerichtet haben.
