Schloss Ahrensburg

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1759 erwarb mit Heinrich Carl Schimmelmann (1724-1782) eine schillernde Persönlichkeit des dänischen Gesamtstaats das adelige Gut Ahrensburg. Schimmelmann stammte aus dem Meckelnburgischen und begann seine Laufbahn als Kaufmann - zunächst als Getreidelieferant des preußischen Heeres, später kaufte er von König Friedrich II. für 120.000 Taler die von Preußen beschlagnahmten Lagerbestände der Königlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur Meissen. Nach der Schlacht von Kolin 1757 ließ er die Ware über Magdeburg nach Hamburg bringen und erzielte mit einer spektakulären Versteigerung im Juli 1758 einen bedeutenden Gewinn, mit dem er in Hamburg ein Handelshaus eröffnete. Später verdiente er sein Vermögen u.a. im sogenannten "Dreieckshandel" mit Sklaven, war als Gutsherr auf Ahrensburg jedoch sehr um die dauerhafte Verbesserung der Lebensumstände seiner Untertanen bedacht. Schimmelmann wurde 1762 in den dänischen Freiherren- und 1779 in den dänischen Grafenstand erhoben. Als er 1782 starb, war er Träger des Dannebrogordens, des Elephanten-Ordens und des Großkreuzes des Dannebrog-Ordens. Seine Töchter Julia und Caroline verheiratete er mit Mitgliedern schleswig-holsteinischer Adelsfamilien. Julia Gräfin von Reventlow und von Caroline Gäfin Baudissin führten um 1800  legendäre Salons auf ihren schleswig-holsteinischen Gütern Emkendorf und Knoop. Ahrensburg blieb sechs Generationen im Besitz der Familie Schimmelmann.

Das 1595 unter Peter Rantzau vollendete Wasserschloss ist ein bedeutendes Beispiel der Renaissancearchitektur in Schleswig-Holstein. Der quadratische Bau besteht aus drei traufseitig verbundenen, verputzten Häusern mit Satteldächern, Ecktürmen und Kabinetten. Das Innere wurde ab 1759 unter Heinrich Graf Schimmelmann umgestaltet und mit einer qualitätvollen Porzellan- und Gemäldesammlung ausgestattet. Teile der Ausstattung brachten Julia, geb. Schimmelmann, und Fritz von Reventlow auf Emkendorf 1783/84 und 1795/97 von ihren Romreisen mit. Aus ihrem Kieler Stadthaus stammen auch die um 1802 entstandenen Malerein G. A. Pellicias im Ahrensburger Tapetenzimmer. Im Jahr 1855 wurden der Speise- und der Festsaal im Obergeschoss klassizistisch überformt.

1838 musste die Familie Schimmelmann Ahrensburg verkaufen und der "Verein Schloss Ahrenburg e.V." gründete im Schloss ein Museum. Mehrere umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1983-1985 und 2009-2015 führten dazu, dass das Schloss wieder im alten Glanz erstrahlt. Heute ist Schloss Ahrensburg ein Museum zur schleswig-holsteinischen Adelskultur im dänischen Gesamtstaat.